Abende im Kirchenraum – Der Heilige Bonifatius und die Mission

Die Abende im Kirchenraum lassen uns heute bei dem Heiligen Bonifatius nach unserer Mission fragen.

Der Heilige Bonifatius

Wynfreth war Sohn einer vornehmen Familie, er wurde in einem Kloster in Exeter ausgebildet, und legte in der Nähe von Southampton die Gelübde als Mönch der Benediktiner ab. Mit 30 Jahren wurde Wynfreth Priester und zunächst Lehrer für Grammatik und Dichtung; er verfasste Bibelauslegungen, die erste englische Grammatik der lateinischen Sprache und viele Gedichte. 716 begann er eine Missionstätigkeit in Friesland, und wurde im Herbst 718 in Rom von Papst Gregor II. beauftragt und geweiht, als Heidenapostel den deutschen Völkern das Evangelium zu verkünden. Wynfreth erhielt den Namen des Heiligen des Vortages, Bonifatius.

  • Deutschland ist inzwischen wieder zum Missionsland geworden. Wo müssten wir als Kirche dringend mal ansetzen, um neue Menschen für unseren Glauben zu begeistern?
  • Da ist jede einzelne Christin und jeder einzelne Christ gefordert. Was ist meine Mission für mein Leben? Wo kann ich etwas dazu beitragen, damit unsere Gemeinde/unsere Kirche wächst?

Abende im Kirchenraum – Das Gesicht von Jesus am Kreuz

Heute führen uns unsere Abende im Kirchenraum zum Kreuz.

Von links schauen Sie auf das schmerzverzerrte Gesicht an und von rechts das erlöste, glückliche Gesicht.

Das Gesicht von Jesus am Kreuz

Erlöst - das Gesicht Jesus am Kreuz

Nehmen Sie sich ruhig etwas Zeit und lassen die Bilder auf Sie wirken.

Faszinierend. Vom Künstler eindrucksvoll gestaltet. Was beeindruckt Sie in diesem Augenblick am meisten? Nehmen Sie sich einen Moment Zeit das zu erspüren.

  • Fallen Ihnen eher die Karfreitagslieder oder die Auferstehungslieder ein?
  • Was kann diese Darstellung für Sie bedeuten?
  • Ein Mensch mit mehreren „Gesichtern“? Kennen Sie das?

Wenn ein uns lieber Mensch krank ist, Schmerzen leidet, sei es seelischer oder körperlicher Schmerz, dann sieht dieser Mensch ganz anders aus als in seinen glücklichen Momenten. Wir sagen dann oft: Du siehst aber schlecht aus. Sehen wir nur „gut“, aus wenn wir gesund sind?

Welchen Stellenwert hat in unserer Gesellschaft ein kranker / ein gesunder Mensch? Denken wir einfach mal kurz darüber nach. Machen wir es uns bewusst.

Bildquelle:
Foto Mechnig

Abende im Kirchenraum – Heilige Agnes und die Lämmer

Im Rahmen der Artikelreihe Abende im Kirchenraum widmen wir uns heute der Heiligen Agnes. Am 21. Januar ist ihr Gedenktag. Sie ist eine der beliebtesten Heiligengestalten der frühchristlichen Kirche.

Die Hl. Agnes ist eine Heilige, die bereits im 4. Jahrhundert in Rom lebte. Außer zahlreicher Legenden, die überliefert wurden, wissen wir so gut wie nichts über sie. Verehrt wurde sie als jungfräuliche Märtyrerin, die sich durch besondere Schönheit und Glaubenssicherheit auszeichnete.

Wie hier in der Kirche wird die Hl. Agnes meist mit einem Lamm dargestellt. Dies lässt sich wohl auf eine Verballhornung ihres Namens „Agna“ zurückführen, was im Lateinischen „Lamm“ bedeutet (vgl. das Agnus dei in der Eucharistiefeier). Eine Legende berichtet aber auch, dass sie getötet wurde, indem man ihr ein Schwert durch die Kehle stieß – ähnlich also wie man ein Lamm schlachtet.[1]

Heilige Agnes in der Pfarrkirche St. Bartholomäus Mannheim-Sandhofen

Das Lamm, mit dem Agnes dargestellt wird, weist natürlich auch auf Jesus Christus hin – das Lamm Gottes, mit dem sich Agnes der Überlieferung nach in besonderer Weise verbunden wusste. Auf dieses Lamm weist auch der Hl. Johannes der Täufer hin, von dem wir ebenso eine Heiligenfigur in dieser Kirche finden. Im Johannes-Evangelium heißt es:

Am Tag darauf sah er Jesus auf sich zukommen und sagte: Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt.“
(Joh 1,29)

Doch zurück zur Hl. Agnes: Jedes Jahr am Gedenktag der Heiligen, segnet der Papst in der Kirche „St. Agnese fuori le mura“ in Rom, wo sich das Grab der Heiligen befinden soll, zwei Lämmer. Aus der Wolle dieser Lämmer werden dann die Pallien hergestellt. Diese Pallien werden am Gedenktag von Peter und Paul, dem 29. Juni, den neu-ernannten Erzbischöfen und Metropoliten als Zeichen der Verbundenheit mit dem Hirtenamt des Papstes überreicht. Es wird normalerweise in der Liturgie über dem Messgewand getragen.

Das Pallium ist also ein Zeichen der Verbundenheit, das auf die Heilige Agnes zurückgeht und verbunden ist mit dem Symbol des Lammes. Deshalb zum Abschluss an Sie die Frage:

  • Womit fühlen Sie sich durch Ihren Glauben in besonderer Weise verbunden?

[1] Vgl. Ökumenisches Heiligenlexikon

Abende im Kirchenraum – Renovierungsbedürftige Kirche

Heute stelle ich Ihnen eine Station vor, bei der ich im Rahmen der „Abende im Kirchenraum“ lange verweilte. Eine Station, die mich noch immer nachdenklich stimmt.

Leider gibt es in unserer Kirche einige Stellen, die eigentlich der Renovierung bedürfen. Offenbar gibt es Probleme, das Regenwasser vom Dach zuverlässig in die Abflussrohre zu leiten. Stattdessen dringt es ins Mauerwerk ein und beschädigt dieses.

Hier im Bild sehen Sie eine Stelle, die renoviert werden müsste!

Renovierungsbedürftige Kirche

Neben der Tatsache, dass ein solcher Renovierungsbedarf aus der Sicht eines Gebäudeverwalters ärgerlich ist, ergibt dies für uns ein interessantes Bild: Von dieser Kirche im speziellen und der katholischen bzw. christlichen Kirche im Allgemeinen. So gibt es in d(ies)er Kirche neben den Heiligen(figuren) eben auch die bröckeligen Stellen.

Es passt zu der Sichtweise des zweiten vatikanischen Konzils auf die Kirche. Das Konzil hat nämlich Schluss gemacht mit dem uneingeschränkten Gerede von der heiligen und makellosen Kirche. Das Konzil spricht vielmehr von einer Kirche, die „unter der Wirksamkeit des Heiligen Geistes nicht aufhöre, sich selbst zu erneuern“ (LG Nr. 9).

  • An welchen Stellen ist die (katholische) Kirche aus Ihrer Sicht erneuerungsbedürftig?

Vergissen Sie dabei aber nicht das Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen (Mt 13,24-30). Dort fragen die Knechte: „Sollen wir gehen und [das Unkraut] ausreißen?“ Er entgegnete: „Nein, sonst reißt ihr zusammen mit dem Unkraut auch den Weizen aus. Lasst beides wachsen bis zur Ernte.“

 

Abende im Kirchenraum – Franz von Assisi

Kein anderer Heiliger fasziniert seit Jahrhunderten so wie dieser Giovanni Bernadone (1182-1226), genannt „Francesco“ (kleiner Franzose). Dabei verläuft seine Biographie ziemlich unspektakulär bis zu dem Zeitpunkt, an dem er mit der frohen Botschaft des Jesus von Nazareth konfrontiert wird. Jetzt ändert sich sein Leben radikal: Franziskus steigt aus seinem bedeutungslosen, festgelegten, einbalsamierten Dasein aus, um das Leben zu gewinnen.
In seiner ihm eigenen Fröhlichkeit, Spontaneität und Phantasie stößt er die Familie und alte Freunde vor den Kopf, findet aber schnell neue Weggefährten und sogar bei manchem Bischof und Papst richtige Sympathie. Er, der Bettler und Poet, wird zur Stütze einer reichen und mächtigen Kirche, indem er sie von innen reformiert.
Zwei Jahre nach seinem Tod wird Franz von Assisi heilig gesprochen!

Franz von Assisi

• Was fasziniert mich an Franz von Assisi?
• Trägt mich das Evangelium, das Wort Gottes durch mein Leben?
• Was habe ich vom Evangelium verstanden und versuche es in meinem Leben umzusetzen?
• Alles aufgeben für Gott. Das gelingt wenigen Menschen. Aber was bin ich bereit für den Gott, der mich liebt, einzusetzen?

Abende im Kirchenraum – Der Heilige Nepomuk

Im Rahmen unserer „virtuellen Abende im Kirchenraum“ verweilen wir heute beim Heiligen Nepomuk.

  • Der Name bedeutet: Gott ist gnädig
  • Feier des Namens: 16. Mai

Heiliger Nepomuk
Der Legende nach wurde Nepomuk von König Wenzel gefoltert und anschließend von der Brücke in die reißende Moldau gestürzt, weil er nicht verraten wollte, was die Königin ihm während der Beichte anvertraute. Als man 1719 sein Grab öffnete, soll die Zunge des Toten unverwest gewesen sein. Heute sehen wir den Brückenheiligen auf Hunderttausenden von Brücken stehen.

Hl. Nepomuk = Märtyrer des heiligen Schweigens:

  • Sehe ich Schweigen als kostbares Gut an – gerade in unserer Zeit in der wir fast ständig kommunizieren – auch über Facebook, Twitter, e-mail u.a.m?
  • Habe ich schon einmal erlebt wie gut mir Stille und Schweigen tun kann?

Hl. Nepomuk = Brückenheiliger:

  • Was fällt mir zu Brücken ein? Brücken zwischen Städten?
  • Brücken von Mensch zu Mensch?
  • Über-brücken von Zeit?
  • Der Katholikentag im Mai 2014 in Regensburg stand unter dem Motto: „Mit Christus Brücken bauen“ Das Logo stellt einen Regenbogen dar, der sich wie eine Brücke über den Himmel spannt? Welche Art von Brücke war in meinem Leben schon wichtig?

Bis zu unserem Wiederlesen am nächsten Freitag wünsche ich Ihnen eine fröhliche und erfüllte Woche.

 

Abende im Kirchenraum – Gabriel und Maria

Im Rahmen unserer „virtuellen Abende im Kirchenraum“ verweilen wir heute bei einem Fresko im Apsisbogen unserer Kirche. Im Fresko erkennen wir den Erzengel Gabriel und Maria. Gabriel und Maria - Fresko am Apsisbogen Engel sind die Mittler von Gott zu uns Menschen. Heute sind Engel auch Wesen, deren Ursprung außerhalb unserer Vorstellungskraft liegt. Viele Menschen können mit Engel etwas anfangen, auch wenn sie nicht an Gott glauben. Kleine Schutzengelfiguren findet man überall. Auch die Esoterik hat Engel für sich entdeckt. Gabriel ist übrigens ein Engel, der auch im Koran vorkommt.

  • Was bedeuten Engel für mich?
  • Habe ich schon welche gespürt, oder erlebt?
  • Gabriel verkündet Maria, dass sie bald einen Sohn gebären wird. Eine unglaubliche Botschaft. Diese Nachricht trifft Maria sozusagen mitten ins Herz. Auf dem Bild oben ist dies gut zu erkennen. Was trifft mich mitten ins Herz?
  • Und wo habe ich mich von Gott schon mal treffen lassen? Wo hat er mich getroffen?

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen gesegneten 2. Adventssonntag und bis zum Wiederlesen am nächsten Freitag eine erfüllte Woche.