Im Rahmen der Artikelreihe Abende im Kirchenraum widmen wir uns heute der Heiligen Agnes. Am 21. Januar ist ihr Gedenktag. Sie ist eine der beliebtesten Heiligengestalten der frühchristlichen Kirche.
Die Hl. Agnes ist eine Heilige, die bereits im 4. Jahrhundert in Rom lebte. Außer zahlreicher Legenden, die überliefert wurden, wissen wir so gut wie nichts über sie. Verehrt wurde sie als jungfräuliche Märtyrerin, die sich durch besondere Schönheit und Glaubenssicherheit auszeichnete.
Wie hier in der Kirche wird die Hl. Agnes meist mit einem Lamm dargestellt. Dies lässt sich wohl auf eine Verballhornung ihres Namens „Agna“ zurückführen, was im Lateinischen „Lamm“ bedeutet (vgl. das Agnus dei in der Eucharistiefeier). Eine Legende berichtet aber auch, dass sie getötet wurde, indem man ihr ein Schwert durch die Kehle stieß – ähnlich also wie man ein Lamm schlachtet.[1]
Das Lamm, mit dem Agnes dargestellt wird, weist natürlich auch auf Jesus Christus hin – das Lamm Gottes, mit dem sich Agnes der Überlieferung nach in besonderer Weise verbunden wusste. Auf dieses Lamm weist auch der Hl. Johannes der Täufer hin, von dem wir ebenso eine Heiligenfigur in dieser Kirche finden. Im Johannes-Evangelium heißt es:
Am Tag darauf sah er Jesus auf sich zukommen und sagte: Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt.“
(Joh 1,29)
Doch zurück zur Hl. Agnes: Jedes Jahr am Gedenktag der Heiligen, segnet der Papst in der Kirche „St. Agnese fuori le mura“ in Rom, wo sich das Grab der Heiligen befinden soll, zwei Lämmer. Aus der Wolle dieser Lämmer werden dann die Pallien hergestellt. Diese Pallien werden am Gedenktag von Peter und Paul, dem 29. Juni, den neu-ernannten Erzbischöfen und Metropoliten als Zeichen der Verbundenheit mit dem Hirtenamt des Papstes überreicht. Es wird normalerweise in der Liturgie über dem Messgewand getragen.
Das Pallium ist also ein Zeichen der Verbundenheit, das auf die Heilige Agnes zurückgeht und verbunden ist mit dem Symbol des Lammes. Deshalb zum Abschluss an Sie die Frage:
- Womit fühlen Sie sich durch Ihren Glauben in besonderer Weise verbunden?